Fast tonlos bewegte er die Lippen. In meinen leicht hörgeschädigten Ohren landete ein sanftes Murmeln, das ohne Höhen und Tiefen dahin plätscherte. Bei stark heruntergedimmtem Licht im Vortragssaal dämmerte ich allmählich in einen angenehmen Vor-Schlafzustand.
Durch meinen Sitzplatz unmittelbar vor dem Referenten spürte ich die Verpflichtung, ab und an den Blick auf die an die Wand geworfenen Bilder oder den Referenten selbst schweifen zu lassen, was dem Vortragenden jedoch entging, da dessen Blick auf den links vor ihm liegenden Text fixiert war, von dem er ohne Punkt und Komma abnuschelte.
Ich überlegte, ob ich gehen sollte, doch gleichzeitig tat mir der Redner leid, bemühte er sich doch nach Kräften, dem Auditorium sein Anliegen mitzuteilen.
Der Vortrag war zu Ende, niemand applaudierte. Etwas gequält dreinschauend versuchte der Moderator, dessen Worte klar und deutlich in meinem Gehörgang landeten, das Gesagte nun in einen größeren Zusammenhang zu stellen und dem Redner ein paar erläuternde Worte abzuringen, nicht ohne diesen mehrfach zu bitten, das sich vor ihm befindliche Mikrofon dafür zu nutzen. Sekundenweise gelang es dem Redner, diese Bitte zu erfüllen, doch dann glitt sein Blick erneut suchend in sein Manuskript.