Das Schlüssellochbeet
Abgeguckt habe ich mir die Idee des Schlüssellochbeets bei den Naturfreunden Mannheim, die ein solches sowohl in ihrem Drei-Zonen-Garten auf dem ehemaligen BUGA-Gelände auf Spinelli angelegt haben als auch auf dem Gelände des Naturfreundehauses. Die Idee geht zurück auf Markus Gastl, ein engagierter Gärtner und Naturschützer, der auf seinem eigenen Areal zahlreiche Beispiele von »glücklichen Gärten« und »Superbeeten«, wie er sie nennt, anlegt. Näheres unter: https://www.hortus-insectorum.de
Meine Möglichkeiten im erheblich kleineren Stadtgarten mitten im Wohngebiet sind im wahrsten Sinne des Wortes begrenzt. Dennoch versuche ich – entgegen der hier üblichen Praxis – einen lebendigen Garten zu gestalten, der sich an dem Prinzip der Permakultur – also nix von außen rein und nix von drinnen raus – undogmatisch orientiert. Eine Biotonne habe ich folglich nicht, sondern alle Gartenabfälle werden als wertvolle Rohstoffe und Materialien wiederverwertet.
Das Schlüssellochbeet reizte mich insofern als es zwei Gestaltungsideen vereinigt, nämlich die des Hochbeets und die des Komposts. Mit meinem ersten Hochbeet habe ich gute Erfahrungen gemacht, der Salat wächst prima und das Beet lässt sich leicht abdecken und so vor Eindringlingen schützen. Und meine beiden Kompostmieten wollten verlagert werden, da sie unter Nachbars Bäumen vor allem denen Nahrung boten, die sich frecherweise von unten einwurzelten und sich so die Leckerlis rausholten, während für meine Pflanzen nur die Brosamen übrig blieben.
Schritt 1:
Da ich Gemüse pflanzen will, brauche ich Licht und das ist dank der vielen großen Bäume ringsum nur spotweise verfügbar. Ein Beet, das ich in letzter Zeit kaum genutzt habe, scheint bestens geeignet. Die paar Zwiebeln, die noch drin sind, hole ich raus, ein paar Kartöffelchen finden sich ebenfalls, der Rest sind Wildkräuter. Die letzten Wochen hat es höchstens tropfenweise geregnet, so dass der Boden staubtrocken und knochenhart ist. Die gute Muttererde muss erstmal raus, damit ich sie später dem höhergelegten Beet als Krönung und optimale Wuchsgrundlage aufsetzen kann. Das bedeutet alle Kraft voraus und den Spaten in den Boden hauen. Nach und nach sind etwa zwanzig Zentimeter Erde ausgehoben und häufeln sich auf kleinen Hügeln um das Beet herum. Der erste Schritt ist getan. Für heute lasse ich es gut sein, mein Rücken braucht Schonung und morgen ist auch noch ein Tag.